Das Malen selbst
Das Malspiel unterliegt bestimmten Spielregeln und bietet gleichzeitig völlige Freiheit. Es gibt kein vorgegebenes Thema, keinen Impuls, sondern jeder malt das, was sich ihm aufdrängt. Jeder folgt seiner eigenen inneren Spur.
Manch einer greift sofort zu einem Pinsel und beginnt zu malen – dies kann oft nicht schnell genug gehen! Manch einer ist ratlos und findet dann aber auch seinen Anfang.
Gemalt wird üblicherweise 90 Minuten, jüngere Kinder malen evtl. auch nur 45 Minuten.
Wieviele Bilder in dieser Zeit gemalt werden, ist unerheblich – manche Menschen malen sehr schnell mehrere Bilder hintereinander, andere wiederum widmen sich die ganze Zeit nur einem Bild, das sie sehr geduldig und detailliert gestalten.
Bemerkungen über das Bild sind tabu. Weder Lob noch Verbesserungsvorschläge sollen geäußert werden.
Die Atmosphäre während des Malspiels kann sehr unterschiedlich sein: Es kann still sein, wenn sich jeder auf seinen Malprozess konzentriert, es wird aber auch herzhaft gelacht und sich unterhalten. Nie sollen jedoch die Bilder Gegenstand der Gespräche sein. Denn nicht das Ergebnis ist entscheidend, sondern das Erlebnis. Es kommt beim Malspiel nicht darauf an, was auf dem Papier entsteht, sondern auf den Malprozess, auf das Malen ohne Zweck und Ziel.